Zahnstein entfernen – 7 Methoden inklusive Vor- und Nachteilen

Wenn Sie Zahnstein entfernen möchten, stehen Ihnen grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Auswahl: Die professionelle Zahnreinigung, der jährliche Kontrolltermin beim Zahnarzt oder die selbstständige Entfernung.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden. Auf diese Weise können Sie nach der Lektüre des Artikels abwägen, welche Methode sich für Sie am besten eignet.

Methode 1: Jährlicher Kontrolltermin beim Zahnarzt

Mindestens einmal im Jahr sollten Sie – auch wenn Sie nicht unter Zahnstein leiden – den Zahnarzt Ihres Vertrauens aufsuchen und sich durchchecken lassen.

Wenn der Zahnarzt auf Zahnstein stößt, entfernt er diesen innerhalb weniger Minuten. Das geht schnell und schmerzlos. Glücklicherweise erstattet die gesetzliche Krankenkasse den Kontrolltermin inklusive Entfernung komplett. Zumindest einmal im Jahr. Das ist bei einer ordentlichen Zahnpflege jedoch vollkommen ausreichend.

Der Zahnarzt verwendet dabei entweder eine Kürette bzw. einen Scaler oder aber ein Ultraschallgerät. Bei Küretten und Scalern handelt es sich um hakenartige, spitze Instrumente, mit denen sich der Zahnstein mechanisch ablösen lässt.

Ultraschallgeräte erzeugen nicht hörbare Schallwellen in einem hohen Frequenzbereich, die Wärme erzeugen. Durch die schnelle Bewegung des Wassers entstehen dabei kleine Bläschen, die zerplatzen und dabei Zahnstein und sonstige Ablagerungen abtragen.

Vorteile:

  • Einmal im Jahr kostenlos
  • Keine Verletzungsgefahr
  • Professionelle Arbeit
  • Sie sollten den Kontrolltermin ohnehin wahrnehmen

Nachteile:

  • Problematisch für Angstpatienten
  • Sie müssen sich Zeit nehmen und einen Termin machen

Methode 2: Professionelle Zahnreinigung

Die professionelle Zahnreinigung ähnelt dem jährlichen Kontrolltermin beim Zahnarzt. Hier geht es allerdings eher um das Thema Zahnreinigung. Im Vordergrund steht die Sauberkeit Ihrer Zähne. Natürlich werden Sie auch auf medizinisch relevante Probleme hingewiesen, um die sich später Ihr Zahnarzt kümmern kann.

Bei der professionellen Zahnreinigung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die sämtlichen Zahnbelag und Zahnstein aus allen möglichen Ritzen auf und zwischen Ihren Zähnen entfernen. Außerdem poliert der Dentalhygieniker oder Zahnarzt Ihre Zähne am Ende und reichert sie zusätzlich mit Fluorid an. Das härtet den Zahnschmelz aus und schützt ihn.

Vorteile:

  • Keine Verletzungsgefahr
  • Professionelle Arbeit
  • Ergebnis aus hygienischer Sicht unschlagbar

Nachteile:

  • Sie müssen sie in den meisten Fällen selbst bezahlen
  • Problematisch für Angstpatienten
  • Sie müssen sich Zeit nehmen und einen Termin ausmachen

Methode 3: Zahnstein selbst entfernen

Bevor wir Ihnen die verschiedenen Methoden vorstellen, mit denen Sie Zahnstein selbst entfernen können, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass hier eine erhebliche Verletzungsgefahr besteht. Wenn Sie sich nicht sicher absolut sicher sind, was Sie tun, sollten Sie daher lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Dennoch möchten wir Ihnen die verschiedenen Methoden gerne vorstellen. Schließlich gibt es nicht wenige Angstpatienten, die den Zahnarzt um jeden Preis meiden möchten. Gerade solchen Menschen möchten wir die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden.

Insbesondere in einem frühen Stadium lässt sich Zahnstein noch relativ gut selbst entfernen. Wenn er sich allerdings bereits unter dem Zahnfleisch abgelagert hat und sich Zahnfleischtaschen gebildet haben, raten wir dringend davon ab.

Ein großes Problem beim Selbermachen ist nicht unbedingt die Anwendung der verschiedenen Methoden, sondern die Tatsache, dass Sie an bestimmten Stellen einfach nichts erkennen können. Außerdem ist es für das Auge eines Laien für gewöhnlich schwer, den Zahnstein überhaupt zu identifizieren.

Methode 3.1: Zahnsteinentferner

Unter Zahnsteinentfernern versteht man die bereits erwähnten Scaler bzw. Küretten, die auch der Zahnarzt verwendet. Sie sind sehr scharf und hakenartig aufgebaut.

Sie können den Zahnstein mit ihnen zwar effektiv abkratzen, allerdings müssen Sie diesen erst einmal erkennen. Da Sie viel Kraft aufwenden müssen, wäre ein Abrutschen fatal. Es besteht eine erhebliche Gefahr, dass Sie Ihr Zahnfleisch oder den gesunden Zahnschmelz verletzen.

Methode 3.2: Zahnsteinradierer

Zahnsteinradierer sehen aus wie die verkleinerte Version eines Lippenstifts. Am vorderen Ende befinden sich Siliziumkristalle, die dafür da sind, Zahnstein von Ihren Zähnen abzuradieren. Daher auch der Name Zahnsteinradierer.

Diese Methode ist natürlich im Vergleich zum Zahnsteinentferner deutlich ungefährlicher. Nichtsdestotrotz kann es passieren, dass Sie damit Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch reizen.

Außerdem lässt sich ein Zahnsteinradierer nur im sichtbaren vorderen Bereich der Zähne verwenden.

Methode 3.3: Ultraschall-Zahnbürsten

Ultraschall-Zahnbürsten sind eine ungefährliche Methode, helfen allerdings nur im frühen Stadium des Zahnsteins. Sie funktionieren im Prinzip genauso wie die Ultraschallgeräte beim Zahnarzt, sind allerdings nicht ganz so effektiv wie ein professionelles Gerät.

Auch hier erzeugt der Ultraschall winzige Bläschen, die zerplatzen. Durch dieses Zerplatzen werden Teile des Zahnsteins nach und nach abgelöst. Man unterscheidet Ultraschall-Zahnbürsten und Schallzahnbürsten.

Methode 3.4: Zahnpasta gegen Zahnstein

Spezielle Zahnpasta gegen Zahnstein enthält sogenannte Putzkörper. Diese funktionieren ähnlich wie der bereits vorgestellte Zahnsteinradierer. Dabei handelt es sich beispielsweise um Salzkristalle, Kohlenstoffpartikel, Kunststoffpartikel oder Carbonate. In Verbindung mit Ihrer Zahnbürste sollen sie als eine Art Schmirgelpapier fungieren und den Zahnstein nach und nach ablösen.

Die gute Nachricht: Diese Methode der Zahnsteinentfernung ist vollkommen ungefährlich. Die schlechte Nachricht: Unserer Meinung nach handelt es sich dabei um reines Marketing der Hersteller. In Wirklichkeit funktioniert die Zahnpasta gegen Zahnstein leider nicht.

Methode 3.5: Hausmittel gegen Zahnstein

Der Vollständigkeit halber möchten wir Ihnen natürlich auch die bekannten Hausmittel gegen Zahnstein nicht verschweigen. Dazu zählen beispielsweise Zitronensäure, Essig, Teebaumöl oder Backpulver.

Im besten Fall passiert bei der Anwendung gar nichts. Im schlimmsten Fall führt sie zur irreparablen Schäden an Ihrem kostbaren Zahnschmelz. Zahnärzte raten deshalb von Hausmitteln ab.

Zitronensäure und Essig lösen beispielsweise nicht nur Zahnstein, sondern auch den Zahnschmelz auf. Hinzu kommt, dass beide Substanzen absolut furchtbar schmecken. Das Backpulver soll hingegen ähnlich wie die Zahnpasta gegen Zahnstein funktionieren. Das Backpulver erfüllt dabei die Funktion der Putzkörper.

Vorbeugung heißt das Zauberwort

Wenn Sie es gar nicht erst zur Entstehung von Zahnstein kommen lassen, müssen Sie ihn auch nicht entfernen. Bei Ihrer täglichen Zahnpflege sollten Sie daher besonderes Augenmerk darauf legen, die Entstehung von Zahnstein zu vermeiden. Wie das am besten funktioniert, erfahren Sie im verlinkten Artikel.