Wie entsteht Zahnstein? Wir erklären es Ihnen Schritt für Schritt!

3 Minuten | Letztes Update: 09. Juni 2020

Zahnstein ist eine lästige Angelegenheit, da er sich nicht einfach mit der Zahnbürste wegputzen lässt. Stattdessen müssen Sie ihn mit Hilfsmitteln selbst entfernen, auf den jährlichen Kontrollbesuch beim Zahnarzt warten oder eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen. Doch wie entsteht Zahnstein eigentlich?

Die allererste Grundvoraussetzung, die für die Entstehung von Zahnstein erfüllt sein muss, sind schlecht geputzte Zähne. Dies führt unweigerlich zu einer Ansiedlung von Bakterien auf den Zähnen, die letztendlich zu Zahnstein führen.

Zahnstein entsteht unter Umständen jedoch auch trotz hervorragender Mundhygiene. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn eine Fehlstellung der Zähne vorliegt. So können Zwischenräume entstehen, die Sie mit der Zahnbürste nicht erreichen können.

Im folgenden Artikel erläutern wir für Sie die einzelnen Phasen auf dem Weg zum Zahnstein. Dabei erklären wir im Detail, was während der einzelnen Stadien gerade im Mundraum vor sich geht.

Phase 1: Bildung einer Eiweißschicht

Bereits wenige Minuten nach dem Zähneputzen bildet sich auf unseren Zähnen eine natürliche Eiweißschicht. Diese besteht hauptsächlich aus Speicheleiweiß, das – wie der Name bereits zeigt – in unserem Speichel enthalten ist. In der englischen Literatur wird diese Schicht auch als Pellicle bezeichnet. Diese Schicht ist zwar an und für sich nicht schädlich, führt aber unweigerlich zu Phase 2.

Phase 2: Entstehung und Verdichtung des Biofilms

Die Eiweißschicht ist die Grundvoraussetzung, damit sich Bakterien auf unseren Zähnen ansiedeln können. Die gute Nachricht: Diese Bakterien lassen sich ganz einfach mit einer Zahnbürste wegputzen.

Wird nicht oder nicht gründlich genug geputzt, vermehren sich die Bakterien und es entsteht ein Biofilm aus Bakterien und deren Ausscheidungen. Von Minute zu Minute wird dieser Film dichter und dichter. Es kommt zur sogenannten Plaque (= Zahnbelag). Auch die Plaque lässt sich noch mit einer herkömmlichen Zahnbürste entfernen.

Übrigens: Das Bakterienwachstum wird durch den Konsum von Zucker gefördert. Zucker stellt die Leibspeise dieser Bakterien dar. Wenn Sie sich hingegen gesund ernähren, wirken Sie der Bildung von Bakterienkolonien in Ihrem Mundraum aktiv entgegen.

Tipp: Zum Beispiel mithilfe von Xylit-Kaugummis können Sie die Bakterien aushungern. Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, den die Bakterien nicht verstoffwechseln können.

Phase 3: Entstehung des Zahnsteins

Unser Speichel besteht nicht nur aus Wasser, sondern enthält auch verschiedene Enzyme, Proteine und Mineralstoffe. Einer dieser Mineralstoff ist Kalziumphosphat. Dieser Mineralstoff verfestigt den Biofilm aus Bakterien, indem er ihn mineralisiert. Der eigentliche Zweck dieser Substanz ist übrigens die Erhaltung und Verfestigung unseres natürlichen Zahnschmelzes.

Aber wie lange dauert dieser Vorgang eigentlich? Man spricht grundsätzlich von ein bis zwei Tagen bevor sich der Zahnstein langsam verfestigt. Das verdeutlicht, wie wichtig die mehrfache tägliche Zahnpflege ist.

Zahnstein entsteht übrigens vor allem dort, wo viel Speichel austritt – nämlich an den sogenannten Mundspeicheldrüsen. Es passiert also nicht zufällig, dass Zahnstein immer an der gleichen Stelle entsteht.

Darum sollten Sie es gar nicht so weit kommen lassen

Während Sie Zahnbelag ganz einfach wegputzen können, sieht die Sache bei Zahnstein etwas komplizierter aus. Sie müssten sich entweder selbst ein entsprechendes Equipment zulegen und ihn selbst entfernen, auf die jährliche Kontrolle beim Zahnarzt warten oder eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

Warten Sie jedoch nicht zu lange. Die Oberfläche von Zahnstein ist rauer als die unserer Zähnen. Das bedeutet, dass sich Bakterien hier besser einnisten können und nur sehr schwer wegzuputzen sind. Passend hierzu legen wir Ihnen unseren Artikel über Zahnstein und Mundgeruch ans Herz. Das passiert nämlich, wenn Bakterien ungestört in Ihrem Mundraum wüten.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollten Sie Ihre Zähne täglich zwei- bis dreimal gründlich putzen. Und vergessen Sie nicht, Ihre Zahnzwischenräume zu reinigen! Diese beiden Maßnahmen sind eine hervorragende Basis, um Zahnstein zu vermeiden.

Ist das Kind hingegen bereits in den Brunnen gefallen, zeigen wir Ihnen natürlich gerne 7 Methoden, um Zahnstein zu entfernen.

Fazit: Wie entsteht Zahnstein?

Zahnstein entsteht dann, wenn sich Bakterien in Ihrem Mundraum längere Zeit ungestört vermehren können. Ungestört bedeutet in diesem Fall, dass Sie Ihre Zähne nicht gründlich genug putzen. Das Kalziumphosphat aus unserem Speichel verfestigt die Bakterienkolonien und sorgt dafür, dass sich der Zahnstein nur mit gröberen Methoden wieder entfernen lässt.