Folgen von Zahnstein: Von Mundgeruch bis zum Herzinfarkt

Zahnstein sieht zwar alles andere als ästhetisch aus, gefährlich für unsere Gesundheit ist er allerdings nicht. Zumindest nicht direkt. Die indirekten Folgen von Zahnstein können hingegen sogar sehr gefährlich werden. Sie sollten Zahnstein nach dem Erkennen deshalb so schnell wie möglich entfernen.
Inhaltsverzeichnis
Wieso führt Zahnstein weiteren Erkrankungen?
Im Gegensatz zum Zahnschmelz verfügt Zahnstein über eine sehr raue Oberfläche. Diese bietet den idealen Nährboden für Bakterien, da diese von dort nicht mehr so einfach weggeputzt werden können wie auf dem Zahnschmelz. Sie können sich die raue Oberfläche wie eine Art Höhlensystem vorstellen, in das sich die Bakterien zurückziehen. Haben sich die Bakterien einmal gesammelt, können sie sich dort ungezügelt vermehren und ausbreiten.
Es folgt eine wahre Kettenreaktion wie Sie im weiteren Verlauf des Artikels sehen werden.
Stufe 1: Mundgeruch
Der Mundgeruch bei Zahnstein entsteht durch die Ausscheidungen der Bakterien. So sondern sie zum Beispiel Sulfide und säurehaltige Substanzen ab. Diese Toxine verstärken den Mundgeruch beim Ausatmen noch durch eine chemische Reaktion mit dem Sauerstoff unserer Umgebung.
Mundgeruch ist noch nicht gefährlich, aber peinlich und störend.
Stufe 2: Karies
Zahnstein ist für den Zahnschmelz der perfekte Schutz, da er als Isolierung fungiert. So gut wie nie kommt es vor, dass Karies direkt unter dem Zahnstein entsteht. Allerdings ist nicht der gesamte Zahnschmelz von Zahnstein umschlossen.
Wie wir Ihnen bereits erklärt haben, ist die Oberfläche von Zahnstein der perfekte Nährboden für Bakterien. Wenn Sie außerdem viel Zucker über die Nahrung zu sich nehmen, haben diese Bakterien alles, was sie zum Wachsen und Gedeihen brauchen. Auf den Konsum von Limonaden, Fertigprodukten und Süßigkeiten sollten Sie deshalb verzichten.
Bakterien scheiden, wenn es ihnen gut geht, säurehaltige Substanzen aus, die den Zahnschmelz angreifen und demineralisieren. Er löst sich mit der Zeit auf. Dieses Phänomen nennt man Karies. Ist Karies einmal entstanden, hilft nur noch der Besuch beim Zahnarzt. Und das am besten so schnell wie möglich.
Stufe 3: Zahnfleischentzündungen
Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) entsteht ebenfalls aufgrund der Ausscheidungen von Bakterien. Der Körper reagiert auf diese Fremdstoffe mit Entzündungen. Das Zahnfleisch lockert sich mit der Zeit.
Stufe 4: Parodontitis
Die Parodontitis entsteht aus einer Zahnfleischentzündung. Eine unbehandelte Zahnfleischentzündung greift vom Zahnfleisch auf die Zähne selbst, das Bindegewebe und die Knochen über. Auch diese lösen sich mit der Zeit auf. Im Extremfall führt dies zu Zahnausfall.
Stufe 5: Bakterien dringen in den Blutkreislauf ein
Je weiter der Mundraum durch Bakterien und unbehandelte Folgeerkrankungen zerfressen wird, desto gefährlicher wird die Situation für Ihre Gesundheit. Die Bakterien dringen dann über Verletzungen des Zahnfleisches in den Blutkreislauf ein.
Ist dies der Fall, kann es im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt kommen, der wiederum tödlich enden kann. Die Bakterien wandern dabei aus dem Mundraum über den Blutkreislauf direkt ins Herz und siedeln sich dort an.
Sonderfall: Implantate
Die Ausscheidungen der Bakterien können nicht nur zu Zahnverlust führen, sondern auch zum Verlust von Implantaten. Diese sind – genau wie Zähne – nämlich im Knochen des Kiefers verankert. Folglich lösen sie sich beim Zerfall des Knochens ebenfalls ab. Man spricht in diesem Fall von einer Periimplantitis.
Fazit: Die Folgen von Zahnstein sind ernst
Wie Sie sehen können, ist mit den Folgen von Zahnstein nicht zu spaßen. Sie sollten das Vorhandensein von Zahnstein daher auf keinen Fall als gegeben akzeptieren. Nehmen Sie unbedingt den jährlichen Kontrolltermin bei Ihrem Zahnarzt wahr und putzen Sie Ihre Zähne gründlich und regelmäßig. Auch eine professionelle Zahnreinigung ist nie eine schlechte Idee.
Lesen Sie außerdem unseren Artikel 5 Tipps, um Zahnstein effektiv vorzubeugen, damit es erst gar nicht erst zur Entstehung von Zahnstein kommt.